Lost Place Prybet und Tschernobyl – Eric Berger / LIK Akademie
So, 25. Nov., 14:15 - 14:45 | Weltweit.Reisen
Die Faszination der Lost Place Fotografie lässt sich nicht leugnen und die Kombination aus Abenteuer, Verbotenem und dem Sammeln mit der Kamera ließ und lässt diese Sparte der Fotografie zum Trend werden. Der Reiz des Ungewöhnlichen hat auch Eric Berger im letzten und diesem Jahr veranlasst, die Sperrzone, die 30 km rund um den Unglücksreaktor von Tschernobyl verläuft, fotografisch zu besuchen. Weniger aus Sensationslust oder dem Bedürfnis zu dokumentieren, sondern durch Zufall hat er im Zuge eines Aufenthalts in Kiew die Gelegenheit dazu bekommen.
In diesem Vortrag, der keine Multivision ist, sondern mehr ein visual storytelling, erzählt Berger von seinen schlaflosen Nächten vor dem Fototag und dem ungeplanten Besuch direkt im Kontrollraum von Reaktor 3, den Vorsichtsmaßnahmen, augenscheinliche Plünderungen und die Angst beim inoffiziellen Befahren von verfallenen Brücken, um zu größtenteils abgebrannten Dörfern zu gelangen, die inzwischen aus den staatlichen Registern gelöscht wurden. Sie liegen noch so da wie sie von ihren Bewohnern im Jahr 1986 verlassen wurden, in der Hoffnung in einigen Wochen zurückzukehren. All dies ist Schwerpunkt dieses fotografischen Vortrages.
Eric Berger ist Chefredakteur des FOTOCULT Magazin und Lehrgangsleiter der LIK Akademie für Foto und Design und war 2017 zum ersten Mal in der Sperrzone von Tschernobyl. 2018 leitete er eine Fotoexpedition in das Gebiet. Im Juli 2018 war Alexei Beus ein Begleiter des Fototeams. Er war der letzte, der den Kontrollraum nach dem Unglück verlassen hatte. Ungefilterte Eindrücke aus erster Hand waren so garantiert.